26.04.2024

15.03.2017 - Chemieunfall, Gesamtschule Hollfeld

Am Mittwoch, 15.03.2017, wurde die Feuerwehr Hollfeld um 07.56 Uhr zu einem Chemieunfall in die Gesamtschule Hollfeld gerufen. In einem Vorbereitungsraum für den Chemieunterricht war einem Lehrer ein Behälter mit Brom heruntergefallen. Diese Flüssigkeit verdampft bei Raumtemperatur und bildet sehr giftige, ätzende Dämpfe. Der betroffene Lehrer konnte den Raum schnell verlassen und abschließen, zog sich jedoch Verletzungen zu, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Nach Eintreffen der Feuerwehr Hollfeld wurde die Schule evakuiert. Die knapp 1100 Schüler verließen das Schulgebäude in Richtung der Sportanlagen und wurden dort von Schulbussen abgeholt und heimgebracht. Zwischenzeitlich trafen immer mehr Feuerwehren ein. Die Einsatzstelle wurde in verschiedene Abschnitte unterteilt und das Gelände großräumig abgesperrt.
Im Schulhof wurde ein Platz für die Dekontamination der Einsatzkräfte errichtet. Nachdem das geschehen war, konnte ein Trupp mit Chemieschutzanzügen (CSA) in den Gefahrenbereich vordringen. Die Erkundung ergab dass die Flasche mit dem Brom zerbrochen war und eine Fläche von ca. 1,5m² verunreinigt ist. Nach einer kurzen Lagebesprechung wurde durch einen zweiten CSA-Trupp ein spezielles Salz aufgetragen, um die Flüssigkeit zu neutralisieren. Die Scherben der Flasche und alle kontaminierten Behältnisse wurden nun sicher verpackt und aus dem Gebäude transportiert. Anschließend wurde durch weitere CSA-Träger ein Belüftungssystem im Gebäude installiert und die betroffenen Räume belüftet. Sämtliche Spezialanzüge mussten nach Rücksprache mit der Einsatzzentrale von TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie) entsorgt werden. Die Einsatzleitung wurde an der Bushaltestelle der Schule errichtet. Zum Einsatz kam die das Einsatzleitfahrzeug des Landkreises Bayreuth. Die Schnelleinsatzgruppen des BRK Bayreuth und des Malteser Hilfsdienstes aus Waischenfeld, sowie der Rettungshubschrauber Christoph 20 sicherten den Einsatz medizinisch ab, während durch die BRK-Bereitschaft Hollfeld eine Verpflegungsstation betrieben wurde. Gegen 15 Uhr konnte der Einsatz an der Schule beendet werden. Insgesamt waren ca. 200 Feuerwehrleute, 50 Sanitäter, 8 Polizisten und 2 Mitarbeiter des THW vor Ort. Neben der Feuerwehr Hollfeld waren die Feuerwehren aus Bayreuth, Laineck (Gefahrgutzug), Engelmannsreuth, Creußen (DEKON), Glashütten, Mistelbach (CSA), Speichersdorf (AB Umwelt), Steinfeld, Neuhaus und Waischenfeld eingesetzt.

Ein ähnliches Szenario wurde bei der Inspektionsübung im Jahr 2014 an der Gesamtschule geübt. Man sieht, wie wichtig hier Großübungen sind, damit im Ernstfall alles reibungslos abläuft.

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